Beschreibung
Der Unternehmer Israel Jacobson (Halberstadt 1768 - Berlin 1828) begann seine Karriere als braunschweigischer Kammeragent und gehörte als Landrabbiner des Weserdistrikts und als Präsident des Königlich Westphälischen Konsistoriums der Israeliten zu den Begründern des liberalen Judentums. Er erneuerte das jüdische Schulwesen, errichtete 1810 in Seesen die weltweit erste Reformsynagoge und führte 1815 in Berlin liberale Gottesdienste ein. Der Rittergutsbesitzer war auch ein Wegbereiter der jüdischen Emanzipation in Deutschland. Stendhal schrieb über ihn "Von allen meinen Braunschweiger Bekannten hat nur einer wirklich Geist, nämlich Jacobsohn", während Goethe ihn als "Juden-Heiland aus Braunschweig" abtat. Jacobsons Ziel war Zeit seines Lebens "der gemeinschaftliche Fortschritt zum Besseren".
Autorenportrait
Hartmut Bomhoff studierte in Göttingen und Berlin Neue Geschichte, Kunst- und Literaturwissenschaft sowie Holocaust Communication. Er ist Mitarbeiter des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam und Redakteur von "Kescher. Informationen über liberales Judentum im deutschsprachigen Raum".