Beschreibung
Das Ende des alten Europas, der Untergang einer Epoche - in einer norddeutschen Provinzstadt: Für Husum an der Nordsee, die "graue Stadt am Meer" des Dichters Theodor Storm, hat der Historiker Klaus Schumacher die noch verfügbaren Quellen über den Ersten Weltkrieg gesichtet und ein facettenreiches Bild der Mentalität der Menschen, ihres Alltags entfaltet - jenseits der gängigen Stereotypen über die Kaiserzeit. Vor der wirtschaftlichen, lokalpolitischen und kulturellen Ausgangssituation am Vorabend des Weltenbrandes über die belegbare Stimmung zu Beginn des Krieges bis zum Zusammenbruch der Ordnung: mentale Kriegsführung, Kriegswirtschaft, Lebensmittelknappheit, Hilfsdienste und Frauenbeschäftigung, schließlich Revolution und die Bewältigung der Kriegsfolgen wie Witwen, Waisen und Invaliden, am Ende nur noch das Gedenken an die Toten. Klaus Schumacher gelingt es, diese Zeit in ihrer Komplexität lebendig werden zu lassen. Und er zeigt: Geschichte ist konkret, berührend und widersprüchlich - wie die Menschen selbst. Eine außergewöhnliche Lokalhistorie, die weit über ihren geografischen Gegenstand Gültigkeit hat.
Autorenportrait
Klaus Schumacher studierte Geschichte und lateinischen Philologie an den Universitäten Bonn und Münster. Als freier Mitarbeiter war er beteiligt bei Projekten und Ausstellungen vorwiegend zur regionalen Sozial- und Kulturgeschichte. Seit 1991 lebt und arbeitet er in Husum. Publikationen sind von ihm in Zeitschriften und Sammelwerken, unter anderem zur Husumer Geschichte, erschienen.