Beschreibung
Ich habe ein Leben gehabt, das an Abwechslung und Romantik wohl nur schwerlich übertroffen werden kann. Ich habe erfahren, wie es ist, arm zu sein, und ich habe erfahren, wie es ist, recht wohlhabend zu sein. Ich habe den ganzen Umfang menschlicher Erfahrungen ausgeschöpft. Ich habe viele der bemerkenswertesten Männer meiner Zeit kennengelernt. Nach einer medizinischen Ausbildung, die mich in Edinburgh zum Arzt machte, hatte ich eine lange literarische Karriere. Ich habe mich in sehr vielen Sportarten versucht, darunter Boxen, Cricket, Billard, Autosport, Fußball, und Luftfahrt, und ich war der erste, der zum Skifahren lange Reisen in die Schweiz unternahm. Ich bin als Arzt für sieben Monate in der Arktis auf einem Walfänger und danach an die Westküste von Afrika gereist. Ich habe drei Kriege gesehen, den Sudanesischen, den Südafrikanischen und den Deutschen. Mein Leben war gespickt mit Abenteuern aller Art. Schließlich fühlte ich mich verpflichtet, meine letzten Jahre der Aufgabe zu widmen, der Welt das Resultat eines sechsunddreißig Jahre währenden Studiums des Okkultismus mitzuteilen - im Bemühen, die überragende Bedeutung dieses Themas zu veranschaulichen. In dieser Mission bin ich bereits mehr als 50.000 Meilen gereist, habe vor 300.000 Menschen gesprochen und darüber hinaus sieben Bücher zu dem Thema geschrieben. Das ist das Leben, aus dem ich recht ausführlich in meinen "Erinnerungen und Abenteuern" berichte. Arthur Conan Doyle.
Autorenportrait
Zur Person Conan Doyle etwas Neues oder auch nur Originelles zu sagen, fällt schwer. Zu viele Autoren haben sich über ihn geäußert, es liegen ausreichend biographische Werke vor - die meisten leider nur in Englisch -, so soll an dieser Stelle nur ein kurzer und sehr persönlicher Eindruck wiedergegeben sein, der den einen oder anderen Leser vielleicht doch dazu anzuregen vermag, Conan Doyle als Schriftsteller kennenlernen zu wollen. Da wir voraussetzen dürfen, dass dem Leser Doyles erfolgreichste literarische Conan Doyle-Erfindung - die Figur des Detektivs Sherlock Holmes - bereits bekannt ist, bleibt nur zu ergänzen, dass Doyle so gut wie jedes literarische Genre beackert hat: Krimi, Horror und Abenteuer ebenso wie den Liebesroman, Science Fiction und den historischen Roman. Sachbücher über Krieg bis Spiritismus nahmen einen wichtigen Platz ins seinem Schaffen ein - und daneben verfasste er über 200 Erzählungen in allen nur denkbaren Spielarten. Was noch? Viel! Die Bandbreite reicht vom Opernlibretto bis zum politischen Zeitungsartikel, vom Kriegsbericht bis zur juristischen Streitschrift. Fast unüberschaubar ist diese Vielfalt - und wird doch übertroffen durch sein "wirkliches" Leben, also das Leben jenseits der Literatur. Unmöglich, es hier auch nur anzudeuten, wie ihm dieser Spagat vom Arzt zum Autor, Sportsmann aller Klassen, Militärhistoriker und Kriegsteilnehmer, Politiker (ohne Fortune, da er es ablehnte, einen "sicheren" Listenplatz zu belegen) und Verfechter des Spiritismus gelang. Eines aber war immer gleich: Was er anging, unternahm er mit dem ganzen ihm möglichen Engagement - und als Gentleman. So war er überzeugt, der Burenkrieg in Südafrika verdiene seine Unterstützung - und also ging er selbst hin, obwohl er zu alt für den aktiven Militärdienst war, und arbeitete als Arzt inmitten einer wütenden Seuche. Er war, falls der Begriff eines Gentleman nicht mehr aussagekräftig genug sein sollte, ein redlicher Mann, dessen Überzeugungen ihm heilig waren. Dazu ein guter Autor, einer der besten und vielseitigsten. Nun - was kann man mehr sagen - viel Spaß beim Lesen: er hat für Sie geschrieben!