Beschreibung
LICHTPAUSE erzählt einen Tag in Algier, vom frühen Morgen bis zur Nacht, und nimmt uns mit auf einen langen Spaziergang durch die Stadt. Die Stimme der Erzählerin mischt sich dabei mit den Stimmen ihrer Freunde, die kommentieren, interpretieren, fragen, antworten. Es geht um die Luft, den Verkehr, das Meer, die Gegenwärtigkeit von Gewalt, das Geld, das Öl, die Schichten von Vergangenheiten die sich in der Architektur ablagern. Um den Blick der Europäer auf Algier und um die Möglichkeit von Freundschaft, trotz des Echos der Geschichte und der aktuellen Situation. Das Buch entstand während zweier Aufenthalte der Künstlerin in Algier, zwischen September 2016 und April 2017. Die Arbeit an Text und Zeichnungen war vor allem Anlass zuzuhören, zu beobachten, einen Blick zu finden, der suchend ist und nicht unbedingt meint, zu verstehen. Eine Perspektive, die sich immer wieder selbst hinterfragt, sich der Flüchtigkeit widmet und Zustände zu fassen versucht, die vorbeigehen und trotzdem als löchrige Erinnerungen bleiben. Entstanden ist ein eindrucksvoller Reisebericht in Fragmenten, in poetischen Momentaufnahmen aus sich immer wieder neu zusammensetzenden Blickwinkeln.
Autorenportrait
Paula Bulling, geboren 1986 in Berlin, studierte Illustration an der Hochschule für Kunst und Design in Halle an der Saale. Ihr erstes Comicbuch Im Land der Frühaufsteher, in dem sie ihre Erfahrungen aus den Gesprächen mit Flüchtlingen in Sachsen-Anhalt dokumentierte, erschien 2012 im avant-verlag. Seither arbeitet sie freiberuflich als Illustratorin und Comiczeichnerin in Berlin. Einige ihrer Kurzgeschichten veröffentlicht sie selbst in kleinen Auflagen, andere erscheinen in Anthologien und Magazinen, unter anderem in Samandal (Libanon), Kus (Lettland) und Strapazin (Schweiz). Gelegentlich übersetzt sie Comics aus dem Französischen, wie beispielsweise Zeina Abiracheds "Spiel der Schwalben" (avant-verlag).