Beschreibung
In diesem Buch werden jüdische Hochschullehrer zwischen 1870 und 1924 in Preußen porträtiert. Während an einigen Universitäten und an speziellen Fakultäten der Anteil jüdischer Privatdozenten und Extraordinarien deutlich über 20 Prozent lag, fanden sich sowohl im Kaiserreich als auch in der Weimarer Republik weniger als fünf Prozent Hochschullehrer jüdischer Herkunft. Ebert beschreibt die politischen, religiös motivierten und strukturellen Hindernisse, die den Aufstieg von Juden an den Universitäten hemmten. Er kommt jedoch zu dem Schluss, dass der Eintritt jüdischer Gelehrter in die preußischen Universitäten trotz dieser Hemmnisse eine Erfolgsstory war, die ein wesentlicher Teil des damaligen Wissenschaftssystems und seiner Ausstrahlung bis 1933 war.
Autorenportrait
Andreas D. Ebert (Jg. 1963) studierte Medizin an der Berliner Charité (Promotion 1990) und Geschichte an der Technischen Universität Berlin (Promotion 1995). 1996 absolvierte er die Facharztprüfung und ging als DFG-Stipendiat an das National Cancer Institute (Bethesda, Maryland, USA). Nach der Habilitation (2000) an der Freien Universität Berlin wurde er 2005 zum Professor ernannt und arbeitet seitdem als Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin im Vivantes Humboldt-Klinikum in Berlin.