Beschreibung
Der Traum einer einheitlichen Vernunft ist ausgeträumt. Die vollmundigen Versprechen der Aufklärung nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sind bis heute ebensowenig eingelöst wie die der Wissenschaften nach objektiven und letztgültigen Einsichten. Je mehr wir vom Menschen zu wissen glauben, umso schwieriger zu verstehen sind für uns die Kräfte der Natur, die das Leben hervorbringen. Die Sehnsucht nach Orientierung durch Erkenntnis entwickelt sich dabei immer mehr zum Motor einfacher und allzuoft irrationaler Erklärungen. Lassen sich Mensch und Welt überhaupt rational verstehen? Ist die Irrationalität gar ein Wesensmerkmal des Menschen? Sind Träume eine andere, ebenso reale Form der Wirklichkeit und ist die Logik der Gefühle dem Phänomen des menschlichen Lebens angemessener als die der Vernunft? Was heißt in diesem Zusammenhang "anders denken" und wie ließe es sich realisieren?