Die Eroberung der Phantasie
Kolonialismus, Literatur und Film zwischen deutschem Kaiserreich und Weimarer Re
Lamping, Dieter / Lauer, Gerhard
Erschienen am
01.12.2009
Beschreibung
'Die Eroberung der Phantasie' rekonstruiert eine Geschichte. Es könnte die Geschichte eines Abenteuers sein. Ihre Protagonisten heißen Carl Peters, Lothar von Trotha oder Frieda von Bülow, und das Abenteuer, von dem sie träumen, wird unzählige Menschenleben zerstören. Es ist die Geschichte vom Aufstieg und Niedergang des deutschen Kolonialreichs, die in unzähligen Varianten erzählt, wiedererzählt und transformiert worden ist, in Lebensberichten und Romanen, im populären Kino, in einigen Werken avantgardistischer Kunst. Hier werden die realen Eroberungen vorweggenommen oder noch einmal nachgespielt, es werden Wünsche nach individueller oder kollektiver Entfaltung und Dominanz verschiedenster Art entworfen. Es wird aber zugleich die Phantasie selbst in ihrer Fähigkeit formiert, Szenarien zu entwerfen, mit Figuren zu besetzen und diese Besetzungen ständig zu revidieren. 'Die Eroberung der Phantasie' fragt nach dem Wissen (populär-)kultureller Genres und dessen Interferenzen mit geopolitischem Wissen und Handeln. Erkennbar werden dabei die Prozesse, in denen die Phantasie der Eroberung ihre Ziele absteckt und dabei selbst zum Ziel einer Eroberung wird.