Die schöpferische Kraft im Spannungsfeld zwischen Islam und westlicher Welt steht im Zentrum der Arbeit von Susanne Kümper: An der Helwan University Kairo hat die Mode-Designerin seit 1999 u.a. mit Hilfe des deutschen Centrums für internationale Migration und Entwicklung (CIM) einen "Fachbereich Fashion" aufgebaut, in dem nicht nur phantasievolle Kreationen für den westlichen Geschmack, sondern zugleich auch Mode entworfen wird, die den islamischen Bedürfnissen nach Verschleierung Rechnung trägt. Für ihre oft selbst verschleierten Studentinnen kein Widerspruch, sondern eine Bereicherung, wie sie betont, denn Gegensätze bedeuten nicht immer Konflikte. Unterstützt von Textilunternehmen wie Olsen, der deutschen Botschaft in Kairo und der deutschen Entwicklungszusammenarbeit CIM werden die Kreationen in Defilees und Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert. Beduinen-Frauen aus dem Sinai führen zudem im "Design Workshop St. Katherine" traditionelle Stickereien für moderne Outfits nach Entwürfen von Studierenden und Dozenten aus. Ein Vorwort aus dem Hause Dior erläutert, weshalb die in der arabischen Welt entworfene Mode zunehmend in den Fokus der westlichen Welt rückt.