Beschreibung
Die These der philosophischen Skepsis besagt, dass Menschen über keinerlei Wissen bzw. Rechtfertigung verfügen. So unplausibel diese These klingen mag, so überraschend ist es, dass sie gleich durch eine Vielzahl an Argumenten verteidigt werden kann. Die besten dieser Argumente lassen sich in gewisser Hinsicht als Paradoxa verstehen: Aus äußerst plausiblen Prämissen werden in logisch einwandfreier Weise Konklusionen abgeleitet, die sehr unplausibel - ja, geradezu absurd sind. Befriedigende Lösungen skeptischer Paradoxa sind daher unerlässlich, um ein kohärentes Verständnis von Wissen und Rechtfertigung zu erarbeiten. In diesem Buch werden zunächst die gesamte Bandbreite skeptischer Argumente sowie wichtige anti-skeptische Lösungsansätze systematisch analysiert. Ausgehend von dieser Analyse wird dann ein bisher übersehener, einheitlicher Lösungsweg hinsichtlich aller skeptischen Paradoxa motiviert und auf seine Tragfähigkeit hin geprüft. Die anvisierte Lösung führt über eine Auseinandersetzung mit der Struktur kognitiver Projekte schließlich zur Theorie des 'nicht-wahrheitsindikativen Konsequentialismus'. Obwohl diese Theorie bisher kaum Beachtung fand, fällt ihr theoretisches Kosten-Nutzen-Verhältnis insbesondere im Vergleich mit vielbeachteten alternativen Lösungsansätzen überraschend positiv aus.
Autorenportrait
Jochen Briesen, geb. 1976, Studium an der Universität Heidelberg, der HU Berlin und am Arché Research Centre for Logic, Language, Metaphysics and Epistemology der University of St. Andrews. 2008 Stipendiat des DAAD. Abschluss der Promotion 2010 an der HU Berlin und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Bonn. Seit WS 2010/11 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Philosophie der Universität Konstanz. Forschungsschwerpunkte: Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Philosophie des Geistes