Beschreibung
Audre Lorde (1934-1992) war eine der einflussreichsten afro-amerikanischen Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Werke waren bahnbrechend für Befreiungsbewegungen in verschiedenen Ländern und sind bis heute aktuell. In Deutschland war sie wegweisend für die in den 1980er Jahren beginnende Schwarze Bewegung. Marion Kraft, eine ihrer persönlichen Freundinnen, veranschaulicht in zehn Essays, zwei Reden und einem Interview mit Audre Lorde den großen literarischen und politischen transnationalen Einfluss dieser bedeutenden Dichterin auf die Schwarze Frauenbewegung. Einen breiten Raum nimmt dabei die Analyse von Lordes vielfältiger Auseinandersetzung mit Gleichheit und Differenz ein. Die Diskussion zweier zentraler Werke Lordes, Sister Outsider und der Mythobiographie Zami, gibt einen Einblick in das breite Spektrum des literarischen und politischen Wirkens dieser großen Autorin. Der Band enthält auch Krafts Rede bei der Gedenkfeier in Berlin 1993 und ein Interview aus dem Jahr 1986, das die literarische und politische Philosophie Audre Lordes verdeutlicht. Lordes aktuelle Bedeutung wird veranschaulicht durch eine Rezension des 2006 in den USA erschienenen Sammelbandes The Wind Is Spirit, in dem zahlreiche Autor*innen und Weggefährt*innen aus aller Welt der Dichterin gedenken. Das Buch schließt mit dem Essay 'Archival Memories', in dem ausgehend von Zitaten aus persönlichen Briefen die besondere Freundschaft zwischen Marion Kraft und Audre Lorde gewürdigt wird.
Autorenportrait
Marion Kraft, Jahrgang 1946, ist afro-deutsche promovierte Literaturwissenschaftlerin, Autorin, Dozentin und Übersetzerin. Sie unterrichtete an der Ohio State University, beim Goethe-Institut, im Fachbereich Literaturwissenschaft an der Universität Osnabrück und am Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld. 2015 erschien von ihr das Buch "Kinder der Befreiung. Transatlantische Erfahrungen und Perspektiven Schwarzer Deutscher der Nachkriegsgeneration" im Unrast Verlag.