0

Dekonstruktive Hermeneutik moderner Prosa

Ein literaturdidaktisches Konzept produktiven Textumgangs, Deutschdidaktik aktue

Erschienen am 01.02.2003
CHF 26,80
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783896766618
Sprache: Deutsch
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Die Lektüre moderner Prosa konfrontiert den Leser in besonderem Maße mit der Notwendigkeit, die traditionellen Parameter der Wirklichkeitswahrnehmung und -darstellung infrage zu stellen. Dieses Buch trägt der zunehmenden Auflösung von Handlung und Subjekt Rechnung, indem es mit der Dekonstruktion einen Theoriehorizont wählt, der die AuseinanderSetzung mit dem Nicht-Verstehen in den Vordergrund stellt. Eine dekonstruktive Hermeneutik öffnet aufgrund ihres dynamischen Textverständnisses Raum für die Aporien moderner Prosa, bricht die dem Werk innewohnenden Hierarchien auf und fokussiert auf die Polyvalenz sowie Unabgeschlossenheit des Textes. Im ersten Teil des Buches werden die Grundsätze, Möglichkeiten und Grenzeneiner dekonstruktiven Hermeneutik dargestellt und anhand von 13 Erzählanalysenexemplifiziert und konkretisiert. Der Leser erhält dadurch nicht nur einen theoretischen, sondern auch einen poetologischen Überblick, der ihm eine kritische AuseinanderSetzung mit der Dekonstruktion ermöglicht. Dabei ist es gemeinsames Ziel sowohl des ersten theoretischen als auch des darauf aufbauendenzweiten didaktischen Teils der Arbeit, zwischen den verschiedenen Horizonten des Verstehens zu vermitteln und ein auf dekonstruktiver Hermeneutik basierendes Verstehensmodell zu entwickeln und zu präzisieren. Schwerpunkt des zweiten didaktischen Teiles ist es - ausgehend von der Einsicht in das Vorhandensein von Unbestimmtheit, Fragmentierung, Metafiktion und Diskontinuität von Texten - Verstehen nicht als eine abstrakte Sprachhandlung zu begreifen: Im Zentrum einer Didaktik des Unbestimmten steht weniger das Was als das Wie des Auslegungsprozesses; produktive Verfahren stehen infolgedessen im Zentrum der didaktischen Ausführungen. Die Möglichkeiten eines didaktischen Zugriffs, der auf einer dekonstruktiven Hermeneutik beruht, werden im Rahmen eines Unterrichtsversuches dargestellt. Die Vielzahl der praktischen Anregungen zu den einzelnen Texten sowie ein Unterrichtsmodell zu Ilse Aichingers Spiegelgeschichte wenden sich gleichermaßen an Schule wie Universität.