Beschreibung
Mit Ingmar Bergman ist der vermutlich größte Regisseur der Filmgeschichte am 30. Juli 2007 gestorben. Über die Welt verstreut sind es viele, die diese Wertung ohne Zögern aussprechen. Es scheint fast unmöglich, das über 60 Filme umfassende, riesige Oeuvre im Rückblick Film für Film erneut zu besichtigen. Das Spektrum seiner Werke liegt zwischen düsterer Traumvision ("Wilde Erdbeeren" von 1957) und lebenskluger Komödie ("Das Lächeln einer Sommernacht" von 1955), zwischen ergreifenden Angstfantasien ("Herbstsonate" von 1978) und sarkastischem Ehekrieg ("Szenen einer Ehe" von 1973). Das Ziel des hier konzipierten Bandes liegt darin, sich auf neue Aspekte, neue "Lesarten" dieses Oeuvres zu konzentrieren. Es mag vielleicht überraschen, aber selbst bei einem Regisseur, dessen große Filme so vielfältiger Deutung unterworfen waren, lassen sich bei der Wiederbegegnung Ansichten entdecken, die zuvor verborgen geblieben sind. Nicht zuletzt wird auch der Einfluss der Theatererfahrung auf den Cineasten Ingmar Bergman eine Rolle spielen - ebenso wie die Tatsache, dass er, der zu fast allen seinen Filmen die Drehbücher selbst schrieb, als bedeutender Autor des 20. Jahrhunderts entdeckt zu werden verdient.
Autorenportrait
Thomas Koebner, geb. 1941, em. Professor für Filmwissenschaft an der Universität Mainz. Davor Musikkritiker in München, Professor für Germanistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Gesamthochschule Wuppertal, Professor für Neuere deutsche Literatur (Schwerpunkt: Medienwissenschaft) an der Universität Marburg, Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen Literatur des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, zum Musiktheater, zur Filmgeschichte und zum Fernsehfilm.