Beschreibung
Das Handbuch gibt einen Überblick über filmhistorische Forschungsmethoden und über die wichtigsten Quellen; Schwerpunkte der Forschung werden kritisch dargestellt. Die Geschichte des Films in Deutschland ist zentraler Bezugspunkt, die Autoren berücksichtigen jedoch auch internationale Werke und Methoden. Der Band gibt Orientierungshilfe, etwa für Studierende der Film- und Medienwissenschaft, und bietet Interessierten und Fachleuten fundierte und pointierte Information. Der erste Teil dokumentiert die wichtigsten Epochen der deutschen Filmgeschichte. Zeitgenössische Publikationen werden in ihrem Zeitbezug wie auch als Quellen für die heutige Forschung vorgestellt: Schriften zum frühen Film (Sabine Lenk und Frank Kessler), zum Weimarer Kino (Sabine Hake) und zum Exil-Film (Heike Klapdor) sowie die Filmpublizistik nach dem Krieg (Ulrich von Thüna). Der zweite Teil präsentiert wichtige Methoden-Schulen: Claudia Lenssen schreibt über die "Klassiker": Lotte Eisner und Siegfried Kracauer, Heike Klippel über die filmtheoretischen Ansätze "Nach 68": Kritische Theorie, Strukturalismus, Feminismus. Hans-Joachim Schlegel skizziert den Stand der Filmforschung in Osteuropa, William Uricchio stellt die wichtigsten Richtungen der anglo-amerikanischen Methoden vor. Bernard Eisenschitz behandelt die französischen Schulen unter dem Aspekt von Kanonbildung und Legendentransfer. Es folgt eine detaillierte kritische Sichtung der wichtigsten Handbücher, Filmografien und gedruckten Quellen zur Geschichte des Films in Deutschland mit Verweisen auf ausländische Standardwerke; Detlev Balzer untersucht die Perspektiven von Datenbanken und CD-ROM für die filmhistorische Arbeit; Rolf Aurich stellt Archive und Bibliotheken vor. Zum Abschluss wird in kurzen Literaturberichten der Stand der Forschung zu wichtigen Aspekten der Filmgeschichtsschreibung kritisch umrissen; Stichworte sind u. a. das Weimarer Kino, die Ufa, der Film der Nazi-Zeit, der Neue deutsche Film, die DEFA sowie Filmmusik, Filmtechnik, Filmwirtschaft, Filmgeschichte im Fernsehen, Avantgarde und Experimentalfilm.
Autorenportrait
Hans-Michael Bock, geb. 1947 ist ein deutscher Filmhistoriker, Filmemacher, Übersetzer und Publizist. Er ist Herausgeber des Loseblattlexikons "CineGraph - Lexikon zum deutschsprachigen Film", das seit 1984 erscheint, sowie Autor und/oder Herausgeber zahlreicher Publikationen und Buchreihen zur deutschen und internationalen Filmgeschichte.