Beschreibung
Der Schriftsteller, Übersetzer und Lektor Franz Hessel (1880-1941) verkehrte in den zentralen Kreisen der literarischen Moderne. Der lang vergessene Lebenskünstler und Flaneur zwischen Berlin und Paris ist als Dichter fein nuancierter Prosa und federleichter Satire, die den Geist der Jahrhundertwende elegant umspielt bekannt. Franziska Becker-Furrer begibt sich in dieser Studie auf die Suche nach einer bedeutenden Konstante in Hessels Werk - dem Glück. Auf einem Gang durch verschiedene Werke Franz Hessels zeigt sich, wie sich seine Vorstellung von Glück und Genuss darstellt und entwickelt. Neben ausführlichen Analysen ausgewählter Prosawerke tritt ein aufschlussreicher Exkurs über Franz Hessels Beziehung zu den Münchner Ästhetizisten. Das Verhältnis von Genuss, Besitz und Individuum wird ausgelotet und die Idee des Verzichts auf Erfüllung der Liebe exemplifiziert. Die textimmanente und detaillierte Untersuchung der herangezogenen Werke ermöglicht der Forschung einen wichtigen Einblick in Hessels Entwicklungsschritte. So gelingt es Becker-Furrer beispielsweise, die Frage zu klären, ob Hessel tatsächlich seine Konzeption des genießerischen Lebens mit fortschreitendem Alter verworfen hat.