Beschreibung
Die Arbeit widmet sich der Suche nach bestimmten Merkmalen für zeichnerische Begabung bei Kindern und Jugendlichen. Im Fokus steht die Fähigkeit >Zeichnen-Können<. Sie ist im Bereich der Kunsttheorie und -psychologie, insbesondere der Theorie der bildnerischen Ontogenese, sowie der Theorie der bildnerischen Begabung angesiedelt. Bis jetzt sind die Arbeiten in diesem Grenzfeld verschiedener Fachdisziplinen selten. Das Problemfeld der zeichnerischen Begabung wird sehr grundlegend und umfassend aufgezeichnet. Es werden einerseits die historischen, bislang meist unbekannten Forschungsarbeiten bilanziert und differenziert dargestellt. Andererseits wird der aktuelle Forschungsstand mit seinem Schwerpunkt in dem anglo-amerikanischen Sprachraum sehr gründlich zusammengefasst. Von den Forschungsansätzen der Pioniere der Begabungsforschung ausgehend werden dann anhand einer Kategorienbildung verschiedene Typen und Indikatoren der zeichnerischen Begabung vorgestellt. Dabei wird auch der Begriff der >bildnerischen Begabung< differenziert ausgeführt, wobei jedem Definitionsaspekt verschiedene theoretische Positionen kritisch vergleichend gegenüber gestellt werden. Diese beziehen sich auf Typen der bildnerischen Begabung sowie auf folgende Indikatoren: (1) akzelerierte Entwicklung, (2) frühreife zeichnerische Begabung, (3) ausgeprägte visuelle Aufmerksamkeit, (4) Gedächtnis für Bilder, (5) Nutzen von Bildvorlagen, (6) Interesse an Tiefenraum, (7) Zeichnen aus der Vorstellung, (8) Imaginationsfähigkeit, (9) Interesse an präferierten Themen sowie (10) Motivation als Gestaltungsmotor. Die Publikation wird damit den derzeitigen Bestrebungen, Begabungen frühzeitig zu erkennen und zu fördern, um die individuellen Kompetenzen zu stärken, gerecht und formuliert Anforderungen an kunstpädagogisches Handeln.