Beschreibung
Die Schaffung von Transparenz über Stand und Entwicklung von Weiterbildungsintensität und -umfang, das frühzeitige Aufzeigen von Qualifikationsbedarfen und -defiziten, die Einordnung und Evaluierung von (Förder-) Aktivitäten im Bereich der beruflichen Weiterbildung sind auf der regionalen Ebene der Bundesländer nach den bisherigen Datenbeständen nur unzureichend möglich. Mit dieser Thematik beschäftigt sich ein Teil der vorliegenden Untersuchung: Es wird versucht, mittels einer eigens durchgeführten Betriebsbefragung sowie der Analyse weiterer Datenquellen ein möglichst differenziertes und genaues Bild über betriebliche Weiterbildungsaktivitäten im Bundesland Hessen zu erhalten. Die Teilnahme an Weiterbildung in Deutschland ist im internationalen Vergleich nicht nur insgesamt niedrig, sondern die Teilhabe am Lebenslangen Lernen ist auch ungleich verteilt. Gerade die beiden Gruppen un- und angelernter Beschäftigter und Ältere von 45 und mehr Jahren sind in der Weiterbildung unterrepräsentiert. Somit verschlechtert sich die ohnehin schlechtere Arbeitsmarktsituation dieser beiden Gruppen weiter. Will man die Wirkungen der vielfältigen staatlich/öffentlichen Qualifizierungsinstrumente und Fördermaßnahmen für die Gruppe bewerten, bedarf es jedoch einer möglichst genauen Beschreibung ihrer betrieblichen Weiterbildungsbeteiligung und deren Fortschreibung über einen längeren Zeitraum. Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit diesen Aspekten aus der Perspektive des Bundeslandes Hessen. Dabei konzentriert sie sich auf den Bereich der betrieblichen Weiterbildung. Zielsetzung war, die Datenlage zur betrieblichen Weiterbildung in Hessen insgesamt zu verbessern, den genannten Beschäftigtengruppen hierbei besonderen Raum zu geben und mögliche Anreizsysteme zur Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung insbesondere von älteren und gering qualifizierten Beschäftigten herauszuarbeiten.
Autorenportrait
Christian Baden, Diplom-Volkswirt, ist seit 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main, leitet dort den Schwerpunkt Weiterbildung und verfügt über langjährige Forschungs- und Projekterfahrungen in den Bereichen regionale Arbeitsmarktentwicklung und -prognose, Qualifizierungs- und Weiterbildungsbedarfe, Standortpolitik sowie Evaluationsstudien. Nils Beckmann, Diplom-Volkswirt und Diplom-Politologe, ist seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte sind die Weiterbildung besonderer Zielgruppen, die Konzeption und Durchführung qualitativer und quantitativer Befragung sowie blended-Learning. Prof. Dr. Alfons Schmid ist Professor für Volkswirtschaftslehre und Direktor des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt. Forschungsschwerpunkte: regionale Beschäftigungsentwicklung und Arbeitsmarktpolitik, neue Kommunikationstechnologien und Beschäftigung, regionale Wettbewerbsfähigkeit, Einstellungen zum Sozialstaat, regionale Armuts- und Reichtumsforschung sowie regionale Prognosesysteme.