Williges Fleisch, schwaches Federvieh
Das österreichische Literaturkochbuch
Müller-Kampel, Beatrix / Schmutz, /
Erschienen am
01.10.2009, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Die österreichische Küche, die an Fett nicht arm ist, an Fleisch unzählige Genüsse zu bieten hat und dem Picksüßen nicht gerade abhold ist, krankt in ihren Kochbüchern an einer unverzeihlichen Mangelerscheinung: Es fehlt ihr an literarischen Grundzutaten und Würzen. In der österreichischen Literatur begegnet man jedoch einer Vielzahl an Speiseszenarien und eingehenden Beschreibungen von Gerichten. So häufig diese anzutreffen sind, so rar sind die Bestrebungen geblieben, den kulinarischen Seiten der heimischen Dichtung breite Aufmerksamkeit zu schenken. Zumeist war das Zitat lediglich willkommenes Beiwerk zur Rezeptsammlung. Diese genüssliche Anthologie geht den umgekehrten Weg und erschließt die heimische Küche über die Literatur. Hier findet sich Provinzielles, Abwegiges und bisweilen Ungenießbares neben Klassikern aus Literatur und Küche, angereichert mit historischen und gegenwärtigen Rezepten sowie biographischen Notizen zu den AutorInnen. Der literarische Bogen umfasst Texte von Abraham a Sancta Clara über Nestroy, Schnitzler, Kafka, Roth und Thomas Bernhard bis zu Jandl, Qualtinger und Menasse - und natürlich vielen anderen. Die Rezepte stammen aus allen Regionen Österreichs von der bäuerlichen bis zur Wiener Kaffeehausküche.
Autorenportrait
Beatrix Müller-Kampel lehrt und forscht an der Universität Graz als Germanistin v.a. im Feld der Literatursoziologie und leitete u.a. eine Lehrveranstaltung zu 'Literarische Gastlichkeit und Gastronomie'. Wolfgang Schmutz, als freier Kulturjournalist tätig, schrieb seine Diplomarbeit zum Thema 'Essen und Trinken in der österreichischen Literatur' und publizierte zuletzt einen Beitrag für den Katalog der OÖ Landesaustellung 2009, unter dem Titel 'Zu Tisch bei Thomas Bernhard'.
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