Sie gelten als ewig, unantastbar und majestätisch. Man spricht ihnen das Leben ab, doch sie überdauern uns alle: Steine, Felsen, Berge. Kaum eine andere Landschaftsform weiß den Menschen ähnlich zu bewegen, kaum ein anderes Material vermag so widersprüchliche Gefühle auszulösen. Mit Blicken und Worten betasten und begreifen die Kulturjournalistin Susanne Schaber und der Fotograf Christoph Lingg das Urelement Stein. Sie haben eine der gebirgigsten Gegenden Mitteleuropas bereist und dabei Gipfelkreuze und Gipfelbücher, Künstler und Kunst in der Landschaft, Gletscher und Kletterer, Eis und Tropfsteinhöhlen, Erdpyramiden und Flechten studiert und in Sprache und Bild dokumentiert. Den ausdrucksstarken Schwarzweißfotos Christoph Linggs stehen Susanne Schabers behutsame Texte zur Seite, die von Zeugnissen aus der alpinen Frühgeschichte, der Faszination steinerner Kraftplätze, der Anziehungskraft von Mineralien für Sammler, dem Leben der Menschen zu unterschiedlichen Zeiten in und von den Bergen berichten und Steine so nicht nur Geschichten, sondern auch Geschichte erzählen lassen.

Susanne Schaber, 1961 in Innsbruck geboren, Studium der Germanistik und Anglistik. Sie hat als Dramaturgin gearbeitet, Ausstellungen konzipiert und lebt heute als Literaturkritikerin und Kulturjourna­listin in Wien. Bei Picus erschien in der Reihe Picus Lesereisen ihr Band »Sechstausend Fuß jenseits von Mensch und Zeit. Engadiner Höhenflüge« (2003). Christoph Lingg, geboren 1964, ist seit Abschluss seiner Ausbildung am In­ter­na­tional Center of Photography in New York als freischaffender Fotograf tätig. Themenschwerpunkte: Soziales, Kul­­tu­rel­les und Reisegeschichten. Gemeinsam mit Susanne Schaber publizierte er im Picus Verlag die Bände »Vergessener Völker Müdigkeiten. Friedhöfe in den Kronländern der ehemaligen k.u.k. Monarchie« und »Den Sternen entlang. Drei Pilgerwege« (2004).