Beschreibung
Was will eine Seele, die nicht aufgrund des Mangels, sondern in Anbetracht ihres Habens begehrt, und dieses Begehren Gerechtigkeit nennt? Was ist dann Gerechtigkeit, was auaYerdem das Politische? Platon entwickelt in der Politeia eine Theorie a¼ber das Politische, die zum Ausgangspunkt nimmt, dass die Seele das Mehr zum Haben und Haben-Wollen ergreifen will. Diese Disposition des Begehrens evoziert die Suche danach, welche Dynamik Gerechtigkeit sein ka¶nnte. Gerechtigkeit ist kaum mehr idealistisch oder pragmatistisch zu verstehen. Sie kann vielmehr als libidina¶s-politische Kraft Wirkungen entfalten. Hierzu, so Platon, muss sie sich vor allem an etwas ''Unglaublichem'' bewa¤hren: an der Geschlechtergerechtigkeit als Inbegriff von Ethik, Pluralita¤t, Kulturation. Verfa¼gt das Begehren a¼ber das Verma¶gen, menschliches Gemeinsames hervorzubringen? Platons Text kann als konzeptionelle Alternative des Politischen nach dem Tod der groaYen Erza¤hlungen und Ideen rekonstruiert werden.
Autorenportrait
Andrea Ga¼nter, geboren 1963 in Karlsruhe, Philosophin, Theologin, arbeitet als Hochschuldozentin und in der beruflichen Fort- und Weiterbildung.