Beschreibung
Welchen Beitrag leisten literarische Texte zum Diskurs über den wirtschaftenden Menschen? Diese Frage ist Gegenstand der literarischen Wirtschaftsanthropologie. Da das verallgemeinerte Modell des 'homo oeconomicus' der Vielfalt literarischer Figuren und ihrer Stellungen zum Wirtschaftsleben nicht gerecht wird, fokussiert die Studie unterschiedliche 'ökonomische Menschen' - am Beispiel des idealisierten Kaufmanns, des als unheimlich erachteten Spekulanten und des scheinbar alle ökonomischen Zusammenhänge negierenden Taugenichts. Über die Konturierung dieser Typen wird eine umfassende ökonomische Kultur des 'langen 19. Jahrhunderts' greifbar - dessen Literatur die Menschen, von denen sie erzählt, stets als 'ökonomische' Menschen inszeniert, die sich selbst und ihre Umwelt ökonomisiert wahrnehmen.
Autorenportrait
Dr. Manuel Bauer ist Privatdozent an der Universität Marburg.