Beschreibung
Seit dem Jahr 2006 wächst der indische Comicmarkt immer mehr an, wobei besonders zwei inhaltliche Tendenzen auszumachen sind. Zum einen Comicbücher, die als Bildungsmedien vermarktet und dabei in eine Traditionslinie zu den Amar Chitra Katha Comics der 1970er Jahre gestellt werden, die teilweise recht hindunationalistische und an mancher Stelle sogar islamophobe Töne angeschlagen. Zum anderen Autorencomics, die in gesellschaftlichen Debatten unterrepräsentierte Themen wie Fundamentalismus oder Sexualität verhandeln und zum Teil eine starke Gesellschaftskritik üben. Dem zugrunde liegend befasst sich diese Arbeit in wirtschaftlicher als auch in soziokultureller Hinsicht mit dem indischen Comic und fragt nach dessen Einfluss auf gesellschaftliche Prozesse.
Autorenportrait
Martin Otto, Jahrgang 1983, hat einen Bachelorstudium in 'Regionalstudien für Afrika und Asien' und einen Masterstudium in 'Moderne Süd- und Südostasienstudien' an der Humboldt-Universität zu Berlin abgeschlossen. Für das vorliegende Buch wurde er vor allem durch mehrere Aufenthalte in Indien inspiriert und einer damit in Verbindung stehenden Erkenntnis, dass der indische Comic seit mehreren Dekaden so stark an der Konstruktion von Gesellschaft, Kultur und Tradition beteiligt ist, wie kaum eine Comicbuchindustrie in einer anderen Nation.