Beschreibung
Klimagerechtes Bauen gewinnt durch den Klimawandel und die Ressourcenverknappung immer mehr an Bedeutung. Traditionelle Wohngebäude werden oft als vorbildliche, klimagerechte Bauweisen beschrieben. Diese pauschale Bewertung erfolgt jedoch meist ohne Angabe einer Begründung oder objektiver Kriterien und wird aktuell kritisch diskutiert. Im Rahmen dieser Arbeit wird daher eine Methode entwickelt, um Wohngebäude im Kontext der zeitlichen und lokalen Randbedingungen hinsichtlich der klimagerechten Bauweise quantitativ zu bewerten. Hierfür werden zunächst adäquate Zielgrößen diskutiert und eine neue Größe eingeführt, um die thermische Behaglichkeit in einem Raum über einen definierten Zeitraum zu quantifizieren. Der methodische Ansatz zur Bewertung basiert auf Regressionsanalysen, die mittels der Ergebnisse hygrothermischer Simulationen zu einem Prognosemodell führen. Eine anschließende Klassifikation ordnet das Ergebnis ein. Die Anwendung der Methode erfolgt abschließend an ausgewählten vernakularen Wohngebäuden der römischen Antike, um die grundlegende Fragestellung zu diskutieren, ob diese Gebäude in Anbetracht der damaligen technischen Möglichkeiten klimagerecht waren.