Beschreibung
Warum-Fragen und die Suche nach Erklärungen bestimmen schon in der Kindheit das menschliche Denken. Doch warum zielt Neugier auch auf wissenschaftliche Erklärungen? Alexander Scheidt untersucht die Warum-Frage und den wissenschaftlichen Erklärungsbegriff an der Schnittstelle von Wissenschaftstheorie und Entwicklungspsychologie. Im Zentrum steht die Erkenntnis, dass Warum-Fragen spezifische Typen der Erklärung voraussetzen. Ihre Beantwortung erfordert daher nicht nur objektive Wahrheit und Überprüfbarkeit, sondern auch ein Verständnis für den emotionalen und kognitiven Zustand, aus dem die Frage entstanden ist. Diese Einsicht hat Auswirkungen sowohl auf den wissenschaftlichen Erklärungsbegriff als auch auf die Interpretation der Warum-Fragen in der frühen Kindheit: Verändert unser Verständnis von kindlichen Warum-Fragen die Art und Weise, wie wir wissenschaftliche Erklärungen konzipieren und bewerten?
Autorenportrait
Alexander Scheidt ist Philosoph und Professor für das Lehrgebiet Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Beratung, Qualitätsentwicklung und Organisation in kindheitspädagogischen Systemen an der Fachhochschule Bielefeld. Zu seinen Forschungsgebieten gehören die kognitive Entwicklung bei Kindern und der Einfluss von Neugier und sozialer Interaktion auf die Entwicklung wissenschaftlichen Denkens.