Beschreibung
Gewalt ist vielschichtig und zugleich schrecklich eindeutig. Sie stellt einen Modus sozialer Kommunikation dar, der Menschen zueinander in Beziehung setzt. Indifferenz und Ignoranz halten Personen auf Distanz, Gewalt aber verbindet - und kann schwerlich ignoriert werden. Die Beiträger*innen erörtern die soziologischen Grundlagen eines Phänomens, hinter dem keine ungesteuerte 'Naturkraft' steckt, sondern eine situative oder geplante Auseinandersetzung, die sich mal langsam, mal abrupt zuspitzt. In solchen Auseinandersetzungen sind nachteilige, schmerzhafte und repressive Erfahrungen nicht nur möglich, sondern werden für bestimmte Beteiligte in massiver und überwältigender Weise zur spürbaren Wirklichkeit.
Autorenportrait
Thorsten Benkel (Dr. phil.) ist Soziologe und arbeitet als Akademischer Rat an der Universität Passau. Er hat mehrere Forschungsprojekte geleitet, zuletzt zum Verhältnis von Materialität und Erinnerung, und ist u.a. Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der 'Zeitschrift für Sexualforschung' sowie Herausgeber des 'Jahrbuchs für Tod und Gesellschaft'. Seine Forschungsschwerpunkte sind Wissenssoziologie, Mikrosoziologie sowie die Soziologie des Körpers, des Rechts und der Kultur.