Was passiert, wenn die Sprache der Wissenschaften auf die der performativen Künste trifft? Welche Formen der öffentlichen Inszenierung, Darstellung und Versammlung laden dazu ein, sich auf die Produktivität der Fremdheit im Umgang mit Themen und Situationen, mit Anderen und mit sich selbst einzulassen? Und in welchen Zusammenhängen können wissenschaftlich tätige Menschen, durch künstlerische Strategien mit ungewohnten Sachverhalten konfrontiert, zum Neu-Nachdenken anregt werden? Jörg Holkenbrink und das Theater der Versammlung gelten als Pioniere solcher Verhandlungspraxen und performativer Forschungen, die sie seit 1992 u.a. an der Universität Bremen praktizieren. Der Band zeigt, wie diese Prozesse etliche neue grenzüberschreitende Formate zu Tage gefördert und dadurch innovative Inhalte evoziert haben. Die Autor_innen widmen sich diesen Neuorientierungen vor dem Hintergrund von Bildung, Wissenschaft und Kunst und anhand einer Vielzahl sich ergänzenden Darstellungsweisen.

Alice Lagaay ist Vertretungsprofessorin für Ästhetik und Kulturphilosophie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Sie ist Mitbegründerin des internationalen Forschungsnetzwerkes 'Performance Philosophy' (www.performancephilosophy.org) und Mitherausgeberin der gleichnamigen Buchreihe bei Palgrave Macmillan. Anna Suchard (vm. Seitz), (Dr. phil.), geb. 1983, ist Dramaturgin, Philosophin und Teil des Leitungskollektivs 'ca.si.an' des Zentrums für Performance Studies der Universität Bremen und des daran angeschlossenen Theaters der Versammlung. Wissenschaftlich wie künstlerisch gilt ihr Hauptaugenmerk der Entwicklung transdisziplinärer Arbeitszusammenhänge und ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der interdisziplinären Performativitätsforschung und der Performance Philosophy. Von 2020-2021 hatte sie die Gastprofessur für Dramaturgie und Medientheorie am Designdepartment der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg inne. Seit 2022 gehört sie zu den Core Conveners des internationalen Performance Philosophy Network.