Beschreibung
Unter den interessanten Philosophen der Naturwissenschaft zählt Gaston Bachelard zu den eigensinnigsten. Im Austausch mit dem Surrealismus hat er die Grenzen der Wissenschaften wie der Künste seiner Zeit verschoben. Im experimentellen Umgang mit Dingen und Ideen werden hier die Bezugsräume des Ideellen wie des Materiellen erweitert. Der Band versammelt in deutscher Erstübersetzung diejenigen Texte Bachelards aus den 1930er Jahren, die sich einer scharfen Trennung von Epistemologie und Poetik entziehen. Bachelards Essays zeigen, wie unsere disziplinären Annäherungen und Abgrenzungen von Arbeitsweisen jeweils einem konkreten historischen Umfeld entspringen. Gerade indem sie dem unberechenbaren Umgang mit Ideen und Dingen gegenüber einem vorgegebenen Set von Regeln und Theorien den Vorzug geben, eröffnen sie auch für heutige Diskussionen zum Verhältnis von wissenschaftlicher und künstlerischer Forschung wichtige Perspektiven.