Beschreibung
Eine Biographie über Stefan George und seine ambivalente Erscheinung als Dichter und Mensch. Stefan George war einer der bedeutendsten Lyriker des deutschen Symbolismus und Zentrum eines Kreises von Freunden und Jüngern, der sich spätestens ab 1910 als geistige Elite verstand. Das Buch schildert das Leben und Wirken Georges und versucht dabei abwägend seiner facettenreichen Persönlichkeit gerecht zu werden. Das von George selbst stilisierte Bild eines ganz im Zeichen einer dichterischen Mission stehenden Lebens wird durch die Analyse von menschlichen Beziehungen vielfältiger Art relativiert, von der tiefen Verwurzelung in seiner Binger Familie über enge Freundschaften, wie etwa zu Albert Verwey und Friedrich Gundolf, bis hin zu den bemerkenswert entspannten Aufenthalten mit Clotilde Schlayer in Minusio (Tessin), wo er mit 65 Jahren starb. In die biographische Schilderung sind Kapitel eingelegt, die Georges Gedichtbände als Stationen einer vom Lart pour lart ausgehenden und zur Weltanschauungsdichtung führenden Werkgeschichte umreißen. Das Buch enthält zahlreiche, teilweise unbekannte Fotografien.
Autorenportrait
Kai Kauffmann, geb. 1961, ist seit 2005 Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Bielefeld. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Rudolf-Borchardt-Gesellschaft. Forschungsschwerpunkte: Literatur und Kulturgeschichte, Literatur und Kulturpolitik, Literatur um 1800, um 1900 und nach 1945.