Beschreibung
" Heute hat in Friedland bei Göttingen das Niedersächsische Zentrum für Integration seinen Sitz, die einzige verbliebene Erstaufnahmeeinrichtung für Spätaussiedler in Deutschland. 1945 zunächst provisorisch an der britischen Sektorengrenze zur Bewältigung der durch die Neuordnung Europas hervorgerufenen Wanderungsbewegungen eingerichtet und später auch innerdeutsches Grenzdurchgangslager, soll zukünftig ein Museum die wechselvolle Geschichte des Lagers erinnern und aufarbeiten. Über vier Millionen Menschen durchliefen aus unterschiedlichsten Gründen das so genannte 'Tor zur Freiheit'. Friedland war und ist dabei immer auch Spiegel weltpolitischer Ereignisse - und Projektionsfläche ihrer Verhandlungen. Zuletzt fand die Aufnahme irakischer Flüchtlinge größere öffentliche Aufmerksamkeit, in den 1950er Jahren hingegen war es die Entlassung der letzten Wehrmachtsangehörigen aus sowjetischer Kriegsgefangenenschaft. Die vorliegende, aus Mitteln des niedersächsischen Innenministeriums geförderte Studie versucht, beschreibt diese Ereignisse als ambivalentes Erbe der Migrationsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland in didaktischer Absicht und bestimmt die Zusammenhänge mit gegenwärtigen Migrationsprozessen. Hierzu werden sämtliche aktuell in Niedersachsen zugelassene Schulbücher der im weiteren Sinne historisch-politischen Bildung auf die Behandlung von "Migration" insbesondere auf die in Friedland in Erscheinung getretenen Migrationsgruppen und -formen - befragt. Mit migrationsdidaktischen Leitlinien gibt die Studie schließlich eine Orientierung zur kritischen Bewertung von Konzepten und Materialien im Feld der Migrationsbildung.