Beschreibung
Wir leben in Architektur, sind von Architekur umgeben, und die meisten Sehenswürdigkeiten, zu denen wir mit oder ohne Baedeker pilgern, sind Bauwerke. Aber was sehen wir tatsächlich, wenn wir vor dem Petersdom stehen oder vor Scharouns Berliner Philharmonie? Und könnten wir benennen oder gar interpretieren, was wir sehen? Wolfgang Kemp, einer der renommiertesten deutschen Kunsthistoriker der Gegenwart und seit den Anfängen des Verlags Autor unseres Hauses, geht in seinem jüngsten Buch dem Problem der Betrachtung und Analyse von Architektur nach. Auf hohem wissenschaftlichen Niveau, aber in einer Sprache, die auch der interessierte Laie versteht, stellt er einen Katalog von Kriterien zusammen, die für das Verständnis und die Beurteilung eines jeden Baus, ob historisch oder zeitgenössisch, unverzichtbar sind. Grundbegriffe wie Fassade, Grundriß und Bautypus, Raum, Körper oder Kontext werden anhand von Beispielen aus der Geschichte der Baukunst anschaulich erläutert. Kemp, der die Hohe Kunst der "Einzelwerkbeschreibung" wie heute kaum ein anderer beherrscht, gelingt es einmal mehr, die Beschäftigung mit einer scheinbar spröden Materie zu einem anregenden und überaus lehrreichen Vergnügen werden zu lassen.