Beschreibung
Heinrich von Kleists Werke sind charakterisiert durch Doppeldeutigkeiten, Paradoxien und Widersprüche. Die Themen sind mit den um 1800 geltenden Verhaltensnormen nicht vereinbar, ebenso wenig wie die immer wieder verwirrenden Handlungen und uneindeutig agierenden Figuren. Kommunikationsstörungen, Fehldeutungen, Misstrauen, Übergriffe belasten die Beziehungen der Menschen untereinander und offenbaren einen bemerkenswerten psychologischen Blick für menschliche Abgründe. Schulz präsentiert das komplexe Werk in Einzelinterpretationen von Dramen und Erzählungen, ergänzt um Hinweise auf weitere dramatische und erzählende Texte, aber auch auf Essays und kleinere Texte, die Kleist im Zusammenhang mit seiner journalistischen Tätigkeit verfasst hat.