Beschreibung
Während Konrad von Würzburg und dessen Werke in der neueren erzähltheoretisch und kulturwissenschaftlich orientierten Forschung eine Rehabilitierung erfahren haben, ist dies Rudolf von Ems in demselben Maß leider noch nicht gelungen. Seine Traditionsgebundenheit, vor allem aus der poetologischen Perspektive, bleibt bei der Neubewertung des Großliteraten des 13. Jahrhundert ein offener Punkt. In der vorliegenden Studie steht der einzige Minne-Roman Rudolfs Willehalm von Orlens im Zentrum. Es wird die These vertreten, dass Rudolf mit seinem Roman keinem Anti-Tristan konzipiert, sondern den wilden âventiuren, den nachklassischen Artusromanen und den anderen späthöfischen Romanen seine Poetik der zuht entgegenhält.
Autorenportrait
Xie Juan studierte Germanistik in Beijing und Berlin. Mit der vorliegenden Arbeit promovierte sie im Fach Mediävistik an der FU Berlin. Derzeit arbeitet sie als Dozentin für deutsche Sprache und Literatur an der Shanghai International Studies University.