Beschreibung
Sisyphus ist eine tragische Figur der griechischen Mythologie. Er wälzt einen Stein auf einen Berg, der immer wieder abstürzt. Sein Handeln ist absurd. Der Autor überträgt diese Absurdität auf die Kulturgeschichte der Menschheit. In ihr stellte der Mensch in seinem Handeln Götter, Werte, Ideen, Ideologien und Utopien in den Mittelpunkt. Wie die Gegenwart zeigt, führte das in zunehmendem Maß zu Selbstschädigung. Mit der Globalisierung und Digitalisierung der Welt geht diese Kulturepoche der Menschheit zu Ende. Damit endet auch der Versuch einer Transzendenz des Menschen, der Mensch hört auf, einen Stein nach oben zu wälzen. Der Mensch der Zukunft könnte ein Prometheus Mensch sein. In seiner Haltung gegenüber der Welt steht nicht der Geist mit seinen Vorstellungen im Mittelpunkt, sondern das situative Handeln. In den Raum-Zeitlichen Situationen des Lebens verbirgt sich das unendlich große Potential der Welt. Mit Hilfe von Situationsbewusstsein und Kreativität kann mit diesem Potential eine neue Welt aufgebaut werden. Als Leitlinie der neuen Art des Handelns beschreibt der Autor den Begriff der Lebensfreundlichkeit.
Autorenportrait
Wolfgang Schöberl hat Geschichte und Philosophie studiert und bei dem Phänomenologen Heinrich Rombach promoviert. Nach Jahren der Lehre in Philosophie und Ethik lebt er als freier Schriftsteller in Würzburg. Hauptinteressen sind Probleme der Gegenwart und Schicksal der Menschheit.