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Die altersgraue Legende

Thomas Manns , Der Erwählte zwischen Christentum und Kunstreligion, Epistemata -

Erschienen am 01.09.2015, Auflage: 1. Auflage
CHF 33,40
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783826057144
Sprache: Deutsch
Umfang: 162

Beschreibung

Die Studie liest Thomas Manns Roman ,Der Erwählte als kunstreligiösen Entwurf, der - unter Berücksichtigung psychologischer Religionskritik und unter den Voraussetzungen der gesellschaftspolitischen Probleme im Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahre - ein modifiziertes Christentum konstruiert. Basierend auf einem Vergleich mit Hartmanns von Aue Gregorius wird nachvollzogen, wie Mann in Auseinandersetzung mit seinem Prätext Elemente aus zeitgenössischen religionswissenschaftlichen, psychologischen und philosophischen Diskursen synkretistisch in diese Religion, deren Zentrum ihre Humanität ist, aufnimmt. Der Roman wird dabei im Kontext seines Werkzusammenhangs und unter Zuhilfenahme von Selbstaussagen und Egodokumenten des Autors als ein Instrument begriffen, mit dem der späte Thomas Mann seine religiöse Selbstverortung preisgibt und mit dem er zugleich seine kunstreligiöse Selbstinszenierung reguliert. Der Erwählte erscheint somit einerseits als positiver, optimistischer Gegenentwurf zum Doktor Faustus und andererseits als elementares Mittel der Autohagiographisierung Thomas Manns.

Autorenportrait

Hannah Rieger studierte Germanistik an der Universität Göttingen und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der germanistischen Mediävistik an der Universität Kiel.