Beschreibung
Wozu werden in der Philosophie wissenschaftliche Texte geschrieben? Diese Frage stellt sich, weil dieses Genre für die Philosophie nicht das einzig mögliche und daher auch nicht selbstverständlich ist. Welche Interessen führen zu und zeigen sich in dieser sehr spezifischen Ausdrucksform? - Das zunächst unüberschaubare Gebiet der komplexen Zusammenhänge, auf dem sich diese Interessen formieren, wird in der vorliegenden hermeneutischen Erkundung begehbar gemacht und skizzenhaft kartographiert. Den Ausgangspunkt bildet dafür das Selbstverstehen derjenigen, die wissenschaftliche Texte in der Philosophie schreiben und damit aller Wahrscheinlichkeit nach Interessen verfolgen. Die Arbeit fragt danach, in welchen Zusammenhängen dieses Selbstverstehen einerseits zum Philosophieverständnis, andererseits zum Wissenschaftsverständnis steht, was daraus für die Schreibpraxis als Prozess und für die Textgestaltung als deren Ergebnis folgt, und umgekehrt, welche Auswirkungen das Schreiben wissenschaftlicher Texte auf das leibkörperliche, narrative, soziale und historisch-kulturelle Selbstverstehen der Schreiberinnen und Schreiber hat. Damit bietet sie nicht nur für das philosophische, sondern für jedes wissenschaftliche Schreiben vielfältige und bedenkenswerte Ausgangspunkte zur Reflexion.
Autorenportrait
Inken Tegtmeyer studierte Philosophie, Pädagogik und Mathematik/Informationstechnologie an der Universität Hildesheim, an der sie 2004-2011 als Dozentin die Kurse zur wissenschaftlichen Propädeutik im Studiengang Philosophie-Künste-Medien verantwortete. Seit 2011 ist sie freiberuflich tätig.