Beschreibung
Angesichts der Frage, was den Nationalsozialismus ermöglicht hat, richtete sich der Blick der französischen Besatzungsmacht verstärkt auf Aspekte kultureller Prägung - und dabei, wie die Studie erstmals belegt, auch auf den Bereich Musik. Die Deutschen seien der Überzeugung, das "einzige wirklich musikalische Volk" zu sein. Wenn man sie zur Einsicht bringe, dass Musik kein "Monopol Deutschlands" darstelle, würde, so die Überlegung, ein Eckstein der rassistischen Ideologie in sich zusammenstürzen. Diese Annahme wurde zum Ausgangspunkt eines Konzepts, das auf eine Umerziehung mit musikalischen Mitteln abzielte und bis 1950 mit bis zu 2.500 Konzerten umgesetzt wurde. Die Studie analysiert diese Anstrengungen erstmals und formuliert anhand dessen Funktionsmodelle französischer Umerziehungs- und Kulturpolitik insgesamt.