Beschreibung
Dies ist die Geschichte des Feldwebels der Reserve Georg Audenrieth. Am 20. Juli 1917 in Nürnberg geboren, erlernte er nach Abschluss seiner Volksschulzeit den Beruf des Bau- und Möbelschreiners. Die Zeit von April bis Oktober 1937 verbrachte er beim Reichsarbeitsdienst im Lager Scheinfeld im Steigerwald, bevor er seine soldatische Laufbahn im November 1937 beim I. Bataillon des Gebirgsjägerregiments 100 in Brannenburg-Degerndorf am Inn begann. Bei Kriegsbeginn zum Gebirgsjägerregiment 99 versetzt, nahm er im Rahmen der 1. Gebirgsdivision am "Blumenkrieg" gegen Österreich im Frühjahr und am Einmarsch in das Sudetenland im Herbst 1938 teil. Während seiner Einsätze bei den Feldzügen gegen Polen, Frankreich, Jugoslawien und Russland erlebte Audenrieth die Schrecken des Krieges an den Fronten in West und Ost. Für seine vorbildliche Tapferkeit als Gruppenführer bei den Abwehrkämpfen im Dezember 1944 in Kroatien, wurde er am 10. Februar 1945 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Die verlustreichen Rückzugskämpfe auf dem Balkan führten ihn schließlich bis zur "Reichsschutzstellung" und in die "Alpenfestung", wo der Zweite Weltkrieg für ihn Anfang Mai 1945 endete. Nur einen Monat später wurde er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen und trat als Oberfeldwebel am 15. Dezember 1955 in die neu aufgestellte Bundeswehr ein. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1969 war Georg Audenrieth noch lange Jahre in Kameradschaftskreisen der ehemaligen Gebirgstruppe aktiv, bis er am 15. Januar 1999 in Mittenwald verstarb.
Autorenportrait
Roland Kaltenegger, Jahrgang 1941, war als Zeitsoldat Angehöriger der 1. Gebirgsdivision. Der Diplom-Bibliothekar, Schriftsteller und Publizist gilt als Nestor der Geschichtsschreibung der deutschen Gebirgstruppe. Er veröffentlichte über zwanzig Bücher in mehreren Auflagen und Sprachen sowie Hunderte von Artikeln und Beiträgen zu diesem Thema. Im Verlagshaus Würzburg erschien unter anderem sein Standartwerk "Deutsche Gebirgsjäger im Zweiten Weltkrieg", das als Klassiker der Militärliteratur gilt (Erstauflage 1977).