0

Vorlesungen über die Philosophie der Natur

Berlin 1819/20. Nachgeschrieben von Johann Rudolf Ringier, Vorlesungen. Ausgewäh

Bondeli, Martin / Nam Seelmann, /
Erschienen am 01.01.2002
CHF 236,00
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783787316120
Sprache: Deutsch
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

Hegel hat sein naturphilosophisches Denken während der Jenaer Jahre zu einem die Logik und die Geistphilosophie ergänzenden Systemansatz fortentwickelt und im Rahmen der Heidelberger und Berliner Fassungen der Enzyklopädie als durchgebildetes System der Natur zum Abschluss gebracht. Allerdings stellt dieses Resultat nur eine komprimierte Form dessen dar, was Hegel in seiner Vorlesung zur Philosophie der Natur vortrug. In dieser, die er in Jena einmal und sodann zwischen 1818 und 1830 siebenmal hielt, nahm er in der Regel zu den in den Paragraphen der Enzyklopädie niedergelegten Definitionen und Thesen ausführlicher Stellung und bereicherte sie durch Beispiele und durch Hinweise auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Schriften. Darüber hinaus nahm er im Zusammenhang dieser Vorlesung die entscheidenden konzeptionellen und inhaltlichen Umarbeitungen seines Natursystems vor. Von daher versteht sich das anhaltende Interesse an Nachschriften zu Hegels naturphilosophischer Vorlesung, insbesondere an Nachschriften, deren Datum und Herkunft geklärt ist und die Hegels Text möglichst vollständig und authentisch wiedergeben. Die neu aufgefundene Nachschrift zu Hegels 1819/20 gehaltener Vorlesung zur Philosophie der Natur stammt von Johann Rudolf Ringier (1797-1879) aus Lenzburg/Schweiz, der 1816-1818 in Göttingen, 1818-1820 in Berlin Rechtswissenschaften studiert und daneben Vorlesungen in Philosophie und Naturwissenschaften besucht hat. Als direkte Mitschrift bietet sie eine wertvolle Ergänzung zu der als Ausarbeitung einzustufenden und wesentlich kürzeren Nachschrift zum selben Kolleg, die 1980 von M. Gies herausgegeben worden ist. In konzeptioneller Hinsicht verdeutlicht sie, dass Hegel 1819/20 noch an den Paragraphenziffern der Heidelberger Enzyklopädie (1817) festhielt, jedoch bereits, und dies signifikanter als bisher angenommen, die Einteilung der Berliner Enzyklopädie (1827, 1830) vorwegnahm. Inhaltlich besticht sie durch eine ausgeprägt »dialektische« Darstellung von Raum, Zeit und Materie. Sie verrät unter anderem, dass sich Hegels kritische Auseinandersetzung mit evolutionären Naturmodellen auch auf die Idee einer Naturentwicklung aus dem »Chaos« erstreckte.

Autorenportrait

Georg Friedrich Wilhelm Hegel wird 1770 in Stuttgart geboren. Die Tübinger Studienzeit erlebt er mit Hölderlin und Schelling zusammen als Stipendiat im Evangelischen Stift. Nach kurzer Hauslehrerzeit habilitiert sich Hegel 1801 in Jena und erhält dort auf Vermittlung Goethes 1805 eine Professur. Es folgen Stationen in Nürnberg als Rektor des Aegidiengymnasiums und ein Ruf an die Universität Heidelberg. Ab 1818 wirkt er dann als Nachfolger Fichtes an der Universität Berlin. Die hegelsche Philosophie gilt in ihrer umfassenden und einheitlichen Systematik als Vollendung des deutschen Idealismus. Hegel stirbt 1831 in Berlin vermutlich an einer Magenkrankheit.