Beschreibung
Die Studie "Lernende mit Nachteilen gerecht bewerten?" rekonstruiert erstmalig gerechtigkeitstheoretisch fundiert konzeptionelle Spannungsfelder in rechtlichen Vorgaben zu Nachteilsausgleichen und betrachtet den Umgang von schulischen und schulbehördlichen Akteur:innen mit diesen Maßnahmen in zwei qualitativen Teilstudien. Mithilfe von Leitfadeninterviews mit Vertreter:innen von Schulbehörden werden für Nachteilsausgleiche spezifische Aufgabenfelder herausgearbeitet. Rekonstruktionen von Gruppendiskussionen mit pädagogischen Fachkräften zeigen auf, wie sich die Gruppen primär an der Integration zugeschriebener Defizite in schulische Organisationsmilieus orientieren. In beiden Studien ist das implizite oder explizite Aushandeln pädagogischer Freiräume innerhalb rechtlicher, schulsystemischer und organisationaler Rahmungen zentral.
Autorenportrait
Georg Geber, 1986 geboren, ist seit 2019 Lehrkraft für besondere Aufgaben in der AG Grundschulpädagogik der Universität Siegen. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind schulische Inklusion, Leistungsbewertung und Inklusion, Lehrer:innenbildung für Inklusion und qualitativ-rekonstruktive Forschung. Zuvor war Georg Geber in der AG Schulpädagogik der Universität Siegen und in einem BMBF-Verbundprojekt an der Universität Wuppertal als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Nach seinem Studium arbeitete er als Therapeut für Kinder und Jugendliche im Autismus-Spektrum. Er absolvierte ein Studium des Grundschullehramts und einen forschungs- und entwicklungsbezogenen Masterstudiengang an der Universität Koblenz-Landau.