Beschreibung
Wie wird (A)Normalität im System Schule festgelegt? Welche Kinder werden in Schulen als störend wahrgenommen und welche Konsequenzen und Diagnosen resultieren daraus? Dieses Buch ist eine Spurensuche nach Mechanismen des Einteilens, Kategorisierens und Differenzierens auf der Grundlage von historischen Quellen der Schulwelt des 19. und frühen 20. Jahrhunderts der Schweiz. Ausgehend von aktuellen Diskussionen um (un-)erwünschtes Verhalten in der Schule und damit verbundenen Diagnoseprozessen, beleuchtet die historisch-systematische Analyse u.a. die Akteure, welche die Festlegung 'schulischer Problemkinder' mitprägen. Diskursanalytische Ansätze und erziehungswissenschaftliche Theoriebildung, wie etwa komplexitätstheoretische Überlegungen, strukturieren die ausführlichen Quellenanalysen und -diskussionen zur Konstruktion des 'Gleich' und 'Anders' in der Schule.
Autorenportrait
Tamara Deluigi, Jg. 1982, ist ausgebildete Lehrerin und hat sich nach dem Berufseinstieg dem Studium der Erziehungswissenschaft mit historischem Schwerpunkt gewidmet. Seither ist sie als Dozentin im Hochschulbereich, in der Ausbildung von Lehrpersonen und als Forscherin tätig. Themen um die Frage nach der Festlegung von und Umgang mit Normalität und Abweichung in unserer Gesellschaft gehören dabei zu ihren Arbeitsschwerpunkten. In Ergänzung zur Arbeit an Hochschulen engagiert sich die Familienfrau im Bereich Coaching und Beratung sowie in Projekten mit nachhaltigem und gemeinschaftlichem Fokus.