Beschreibung
Bildung und Erziehung stehen seit längerem im Mittelpunkt der frühkindpädagogischen und bildungspolitischen Diskussionen. Diese Diskurse sind, auch wenn dieser Aspekt in den aktuellen Überlegungen nur teilweise Berücksichtigung findet, historisch bedingt. Dieses Buch betrachtet die Geschichte der öffentlichen Kleinkinderziehung in Deutschland bis 1945 unter dem spezifischen Gesichtspunkt von Bildung und Erziehung. Sie fragt nach der inhaltlichen Bedeutung dieser Begriffe in den Diskursen von Politik, Praxis und Theorie. Nicht einzelne ausgesuchte Konzeptionen werden betrachtet, vielmehr wird ein breites und vielfältiges Bild der Ideen entworfen. Zugleich wird untersucht, welcher Bereich über Einfluss auf die Realität besessen und somit die Entwicklung der öffentlichen Kleinkinderziehung durch seine Vorstellungen entscheidend beeinflusst hat. Dabei zeigt sich, dass Überlegungen dominiert haben, die Bildung und Erziehung primär als Vermittlung sittlich-religiöser und arbeitsspezifischer Denk- und Verhaltensweisen verstanden haben.