Beschreibung
Das Buch rekonstruiert die Geschichte zweier, bislang weitgehend unbekannter, reformpädagogischer Landerziehungsheime im hessischen Hochwaldhausen, die von 1912 bis 1927 existierten. Beide bildeten aus unterschiedlichen Gründen eine Schnittstelle zur bürgerlichen Jugendbewegung. Die Gründung der Dürerschule wurde 1911 u.a. von Thomas Mann öffentlich unterstützt, der seine beiden Kinder Klaus und Erika Mann 1922 an die Nachfolgeschule, das Internat Bergschule, schickte. Im Mittelpunkt der Fallstudie steht die Verbindung von Jugendbewegung und zeitgenössischer Reformpädagogik mit all ihren ambivalenten Facetten, die auch Fälle sexuellen Missbrauchs kannten und damit Anknüpfungspunkte bieten, um auf die aktuellen Diskussionen über den vermeintlichen Zusammenhang zwischen reformpädagogischen Konzepten und sexualisierter Gewalt kritisch einzugehen.