Beschreibung
Eine spektakuläre Inszenierung zu Möglichkeiten künstlerischer Korrespondenzen hat sich das Rijksmuseum in Amsterdam vorgenommen: Es wird mit einer Konfrontation zwischen Rembrandts Nachtwache und einem Werk Anselm Kiefers neue Aspekte der Kunstrezeption eröffnen. Anselm Kiefer, einer der bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart, wurde vom Rijksmuseum gebeten, ein Kunstwerk zu schaffen, bei dem er sich von Rembrandts Nachtwache inspirieren lassen möge. Dabei wurde dem Maler, Plastiker und Arrangeur völlig freie Hand gelassen, um mit der derzeit provisorischen Präsentation des berühmten Vorgängers, der Situation im künstlerischen Umfeld der Niederlande und mit eigenen Erfahrungen, Assoziationen und Konzepten neue Fährten des Verständnisses von alter und gegenwärtiger Kunst zu legen. Mit dieser experimentellen Konstellation nutzt ein Haus, das seit jeher die wesentlichen Stationen der niederländischen Kunst- und Kulturgeschichte als museal tradiertes Ensemble bewahrt, die aktuellen Möglichkeiten seines temporär provisorischen Zustands zur unmittelbaren Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Strategien künstlerischer Werkentwicklung. Ab dem 7. Mai 2011 wird die irritierende - und bereits jetzt kontrovers diskutierte Installation von La berceuse (for Van Gogh) im Nachtwachen-Saal des Philips-Flügels zu sehen sein - erst dann läßt sich dieser Künstlerdialog in Bildern dokumentieren und in seiner gedanklichen und formalen Tragweite analysieren.