Beschreibung
Capriccio so nennt sich die Tradition der Druckgrafik, die sich dem verspielt Grotesken verschrieben hat. Bei der Realismus nur eine untergeordnete Rolle spielt, um trotzdem oder gerade deswegen viel Wahrheit über die condition humaine zu enthalten. Die Künstlerin Crisfor überträgt dieses Genre in das Medium der Fotografie. Durch Doppelbelichtung des Filmmaterials findet sie zu bestechenden Bildkonstellationen, die sich wechselseitig Bedeutung verleihen, sich kritisieren und karikieren. Die Heterogenität der Bilder wird durch handschriftliche Texte ergänzt. Diese schaffen aber keine neue Einheitlichkeit, sondern treiben in ihrer Unverständlichkeit das ausgeklügelte Spiel dieser vibrierenden Dialektik noch weiter auf die Spitze. Das ist ein großer ästhetischer Spaß, aber zugleich auch ein intelligenter Blick auf die Welt, in der wir leben. CRISFOR studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Um die Jahrtausendwende folgte der Wechsel zum Medium der Fotografie. Sowohl ihre malerischen als auch fotografischen Arbeiten wurden mit dem Theodor-Körner-Preis ausgezeichnet. Ihre Werke sind Teil namhafter Ausstellungen und Sammlungen.