Beschreibung
In einer Zeit, in der das Eis an den Polen der Erde nicht nur symbolisch, sondern realiter immer dünner wird, lohnt es umso mehr, einen Blick zurück auf die literatur- und kulturgeschichtliche Karriere des faszinierenden Phänomens Eis zu werfen. Weit über die deutschsprachige Literatur hinaus untersucht die Studie das symbolische Potenzial des Faszinationskomplexes Eis/Kälte an einer Vielzahl von literarischen, ikonischen und filmischen Texturen von der Frühen Neuzeit bis heute, mit Schwerpunkten auf den synchronen Schnitten um 1800, um 1900 und um 2000. Dadurch wird ein Blick auf diejenigen kulturgeschichtlich einflussreichen Diskurskomplexe und Positionen möglich, die Eis als kollektiv verfügbares Symbol zu bündeln und artikulierbar zu machen vermag. Vertiefende exemplarische Einzelanalysen zu Romanen von u. a. Christoph Ransmayr, Sten Nadolny, Martin Mosebach und Peter Høeg machen deutlich, dass und wie mit Hilfe der Eis-Symbolik höchst komplexe literarische Strukturen generiert werden können.
Autorenportrait
Studium der Musik (Künstlerisches Diplom), Schulmusik, Germanistik und Chemie an der Hochschule für Musik Detmold, der TU Dortmund und an den Universitäten Bielefeld und Duisburg-EssenLehrer am Studienkolleg Bochum und an Gymnasien in Dortmund und Unnanebenberuflich seit 1991 künstlerischer Lehrbeauftragter an der TU Dortmund (Musik und Musikwissenschaft)Dissertation an der Universität Duisburg-Essen (Abschluss im Oktober 2016)