Beschreibung
Individuell gestaltete Handy-Klingeltöne, speziell designte Autogeräusche, Lautsprecherstimmen, Dolby-Surround-Technik im Kino und ein neuer Markt der Hörbücher machen eine steigende Bedeutung des Hörbaren sinnfällig. Diese Allgegenwart akustischer Phänomene und ein zweifellos zunehmender akustischer Gestaltungsbedarf in ganz unterschiedlichen Bereichen erlaubt, von einem acoustic turn zu reden. Obgleich sich dieser turn medienpraktisch und künstlerisch längst vollzogen hat, wurde er wissenschaftlich noch nicht hinreichend aufgearbeitet. Der interdisziplinäre Sammelband, in dem prominente Wissenschaftler, Künstler und Medienpraktiker im intensiven Dialog zu Wort kommen, widmet sich - im Unterschied zu Einzelmedienstudien - der Vielfalt des Phänomenbereiches und seiner Zusammenhänge. Mit dem programmatischen Titel acoustic turn wird jedoch kein neuer Vorrang des Hörsinns in der Hierarchie der Sinne reklamiert, sondern eine Bestandsaufnahme der spezifischen Leistungen und Wirkungsdimensionen des Akustischen auch in audio-visuellen Zusammenhängen vorgenommen.