Beschreibung
Bormanns Studie unternimmt eine Meditation über die Werke und Philosophien des amerikanischen Komponisten John Cage (1912-1992), die zum Grundbestand jeder Geschichte der performativen Künste und der aktuellen Diskurse über Performativität gehören. Eine Schlüsselposition kommt dabei dem stillen Stück zu, bekannt geworden unter dem Titel 433, bei dessen Uraufführung im Jahr 1952 kein einziger von Cage intendierter Klang zu hören war. Keine Komposition des 20. Jahrhunderts ist, so scheint es, besser geeignet, die wesentlichen Topoi des Performativen (etwa: Ereignis, Präsenz, Prozessualität) zu illustrieren. Gerade eine solche Indienstnahme aber läuft Gefahr, den paradoxalen Charakter des Cageschen Oeuvres (seiner Kompositionen wie seiner Kommentare) zu verleugnen. Dagegen setzt diese Studie eine Sammlung und philologische Befragung des histori-schen Materials.