Beschreibung
Arnold Gehlen (1904-1976) gilt neben Max Scheler und Helmuth Plessner als berühmter und umstrittener Vertreter der Philosophischen Anthropologie und ebenso als brillanter Soziologe. Heike Delitz zeigt mit dieser Einführung in Leben und Werk Arnold Gehlens, dass dieser eine grundlegende soziologische Theorie und damit auch eine veritable >Wissenssoziologie< entwickelte: eine Theorie der menschlichen Welt- und Selbstbilder und ihrer institutionell verankerten 'Leitideen'. Gehlens Perspektive ist die der Philosophischen Anthropologie, die beschreibt, wie sich der Mensch von anderen Lebewesen unterscheidet: Die Besonderheiten des Menschen als 'nicht festgestellten Tieres' erfordern und ermöglichen die 'Institutionen', also subjekt- und weltformende soziale Verpflichtungen. Ins Zentrum rückt Heike Delitz Gehlens bahnbrechendes Buch >Urmensch und Spätkultur< sowie die dafür grundlegende Anthropologie 'Der Mensch'. Vor diesem Hintergrund macht sie Gehlens Kunst- und Moralsoziologie als differenzierte Gesellschaftsdiagnosen der Moderne sichtbar.
Autorenportrait
Dr. Heike Delitz ist seit 2013 Privatdozentin am Lehrstuhl für Soziologische Theorie an der Universität Bamberg. Seit Sommersemester 2015 vertritt sie die Professur für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie der Bergischen Universität Wuppertal. 2014 vertrat sie den Lehrstuhl für Soziologie, insbesondere soziologische Theorie am Max-Weber-Institut der Universität Heidelberg. Seit 2011 ist sie Vorstandsmitglied der Sektion Kultursoziologie, seit 2016 zugleich Vorstandsmitglied und stellvertretende Sprecherin der Sektion Soziologische Theorie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Soziologische Theorie (insbes. Gesellschaftstheorie) und Kultursoziologie (insbesondere Artefakt-, Architektur-, Wissens- und Religionssoziologie sowie Methoden der Kultursoziologie). Sie war Postdoc-Stipendiatin an den Lehrstühlen Soziologie II und Philosophie II der Universität Bamberg.