Die Hamburger Bildhauerin Annette Meincke-Nagy (* 1965) stellt in ihren Arbeiten den Menschen und das Menschsein in den Fokus. Ihre plastischen Bildfindungen sind eine Hommage an die Schönheit und Würde der menschlichen Physiognomie. Inspiriert von den Portraits der Renaissance formt Meincke-Nagy Skulpturen aus einem Papier-Sand-Leimgemisch. Sie begibt sich dabei in einen zeitintensiven Prozess, in dem jede Skulptur schichtweise aufgebaut wird. Mit ihrem programmatischen Katalogtitel touchable verweist sie auf das Sichtbare und die physische Präsenz ihrer Figuren, die verträumt, introvertiert wirken, dabei aber umso mehr gegenwärtig sind. So scheinen sie physisch da doch in sich selbst versunken zu sein, in einem allgemeingültigen und zeitlosen menschlichen Seinszustand.