Beschreibung
Irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg. Irgendwo in den Bergen bei Innsbruck. Dr. Villinger, Arzt und Wissenschaftler, belastet durch seine Tätigkeit im Dritten Reich, flüchtet in die Berge. Um sich, wie er vorgibt, auf den bevorstehenden Prozeß vorzubereiten. Allerdings spielt er mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen. In einer einsamen Berghütte, umtobt vom Sturm, wird Gericht gehalten über Dr. Villinger. Das Tribunal: der Hüttenwirt, von der Bosheit der Welt längst in die Resignation getrieben. Susanna, die ältere der beiden Wirts-Töchter, zornig und voller Hass. Lydia, die jüngere, mit dem im Sturm erfrorenen Bein, kaum moch fähig, sich aufrecht zu halten, den anderen eine Last. Und schließlich Alfons, der Sohn, bedächtig und abwartend. Außen tobt der Sturm. Innen spitzt sich die Lage zu. Villingers Kinder (Uraufführung am Tiroler Landestheater, Oktober 1999) ist Egon A. Prantls Auseinandersetzung mit der Schuldfrage: radikal und sprachlich virtuos.