Beschreibung
Welche Stadtkultur wäre wünschenswert? Wer bestimmt, wie und von wem die Stadträume genützt werden?International wie auch lokal ist gegenwärtig eine zunehmende Reglementierung des Lebens im öffentlichen Raum festzustellen. Anstatt den sozialen Zusammenhalt und das Miteinander in der Stadt zu stärken, wird unter den Schlagworten der Sauberkeit und Sicherheit eine Kultur der gegenseitigen Kontrolle gefördert. Damit vollzieht sich Schritt für Schritt ein bedenklicher Wertewandel, dem die optimistische Perspektive der offenen Stadt, in der das Aushandeln unterschiedlicher Raumnutzungen als Zeichen von Urbanität gilt, entgegengestellt wird. Das Konzept der offenen Stadt entstand als Reaktion auf zunehmende Ausgrenzungen im Zuge der Stadtentwicklung der letzten Jahrzehnte. Eine Offene Stadt garantiert die gemeinsame Nutzung des öffentlichen Raums durch alle Gruppen der Stadtgesellschaft. Eine offene Stadt ist nicht konfliktfrei. Aber es braucht eine Kultur der Offenheit, um den politischen, kreativen und lebendigen Möglichkeitsraum Stadt aufrechtzuhalten.
Autorenportrait
Mag. phil. Martin Behr studierte Kunstgeschichte in Graz. Redakteur der Salzburger Nachrichten, Mitbegründer der Künstlergruppe G.R.A.M., zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, Stipendien in Los Angeles, London und Chengdu. Mitherausgeber etlicher Bücher, zahlreiche Katalogtexte sowie Beiträge über bildende Kunst. Mag.a Sibylle Dienesch war nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in verschiedenen For-Profit Unternehmen tätig. Seit 2006 ist sie Teil der Geschäftsführung der Stadtmuseum Graz GmbH, seit 2014 Vizedirektorin, inhaltliche Schwerpunkte: Frauengeschichte, aktuelle soziokulturelle Entwicklungen in der Stadt Graz. Mag.a Dr.in Astrid Kury, Leiterin der Akademie Graz, studierte Jus und Kunstgeschichte in Wien und Graz, 1994-2004 am SFB "Moderne. Wien und Zentraleuropa um 1900" der Universität Graz, Lehrbeauftragte am Institut für Kunstgeschichte ebenda. Seit 2005 an der Akademie Graz (Kunstvermittlung und Wissenstransfer). Univ.Prof. Dr.in phil. Johanna Rolshofen lehrt am Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie der KarlFranzensUniversität Graz. Sie arbeitet als kritische Kulturwissenschaftlerin u.a. in den Bereichen StadtRaumKulturforschung, Alltagskulturen, Mobilitäten, Materielle Kultur und Technik.